Nachdem es am Morgen von Marina Minde zurück nach Flensburg ging um südlich von Flensburg einen netten Nachmittag zu haben, hab ich mich dann um 20:50 ganz spontan entschieden noch mal auszulaufen und nach Marina Minde zurück zu segeln. Gedacht, getan und es ist einfach herrlich. Im Hafen war die Sonne bereits fast verschwunden durch die Bebauung und die Lage des Hafens. Draußen auf dem Wasser ist sie dann wieder da.

Es ist Abendstimmung wie ich sie mag. Der Wind steht gut und es geht anders als am Vormittag unter segeln vorran.

Dabei werden die Farben um mich herum immer schöner und ich weiß garnicht, wohin ich zuerst gucken soll. Ich stelle mich also etwas riskant auf den Baum und mache Bilder und genieße von dort die Aussicht.

Inzwischen werden auch die Segel herrlich angestrahlt, das kann man auf dem Foto nicht annähernd so sehen wie in der Realität.

Vom Baum aus sieht das Cockpit so klein aus, aber auch hier spiegelt das Fenster der Sprayhood die Farben der Sonne wider.

Inzwischen kann man die Boote auf der Förde an einer Hand abzählen, gut so, dann brauche ich nicht mehr so viel aufzupassen und kann etwas genießen.

Die Sonne ist hinter den Bäumen verschwunden und ich schalte die Positionslampen ein. Meine erste Abendfahrt dieses Jahr.

So geht es dann etwa 3-4 Meilen vorran. Für solche Momente lohnt es sich das Boot zu finanzieren und die anfallenden Arbeiten zu bewerkstelligen. Man spürt einfach, das man lebt. Zugleich ist man selbst nur ein kleiner Teil, ein kleines Individuum auf der Erde, welches dieses ganze Naturschauspiel überhaupt nicht beeinflussen kann.

Als wäre der Sonnenaufgang nicht schon schön genug gewesen, taucht auf der anderen Seite voll und riesig der Mond auf, allerdings kommt hier die Handykamera an ihre Grenzen.

Ich bin froh noch raus gefahren zu sein und das alles sehen zu dürfen. So fasziniert von den letzten Minuten finde ich es auch garnicht schlimm, das es langsam kälter wird und das Deck feucht wird.

Es geht noch segelnd an T12 vorbei, bevor ich die Segel berge und die restlichen 2 Meilen Richtung Hafen motore.

Es ist inzwischen 22:30 und von einer dunklen Nacht sind wir weit entfernt. Bis die nautische Dunkelheit einsetzt, dauert es noch.

Immer wieder geht der Blick nach Backbord, wo sich der Himmel immernoch gefärbt zeigt. Es ist einfach schön, schon in 20 min werde ich im Hafen stehen und dem Zauber auf dem Wasser den Rücken zudrehen müssen.

Da ist er also der Hafen. Hier scheint es mir schlagartig dunkel. Aber natürlich nicht zu dunkel zum anlegen. Im dunklen anlegen habe ich ja schon öfters gemacht. Die Handgriffe haben sich längst automatisiert. So geht es also auf die Suche nach einem Liegeplatz für die Nacht.

Gefunden.

Ich sitze noch ein paar Minuten im Cockpit nachdem ich das Boot klar für die Nacht gemacht habe, bis es dann schließlich in die Koje geht, denn bereits am nächsten Tag um 08:00 muss ich zur Hafenmeisterin um meine Karte abstempeln zu lassen.
Was ein gelungener Tag!