Es ist Himmelfahrt, Sonne ist endlich mal wieder da, Wind suche ich vergebens, als ich am Mittag in Flensburg starte. Es geht also vorerst unter Motor die Förde hoch.

Ca. 2 Meilen vor Minde dann etwas Wind. Ich genieße das langsame vorankommen und mache in Marina Minde fest. Der Hafen ist bereits gut gefüllt, trotzdem sind hier genügend freie Gastliegeplätze.

Neben einer größeren Yacht fühle ich mich mit meinem kleinen Boot fast etwas verloren.

Der Abend kommt schnell näher und der Sonnenuntergang ist mal wieder herrlich anzusehen.

Der nächste Tag. Für mich war klar, das es heute bereits zurück nach Flensburg gehen wird um am Samstag bei der Rumregatta zuzusehen bzw. nebenher zu segeln. Kaum aus Minde raus, kommen auch schon die ersten Traditionssegler in Sicht.

Bevor ich aber die Innenförde wieder runter in den Heimathafen segel, geht’s nochmal auf die Außenförde, genaugenommen zu Tonne 4, weil der Wind so gut steht.

Nachdem die Tonne Spaßeshalber umrundet ist, geht’s zurück Richtung Schwiegermutter (Tonne 6). Auch der Kurs macht gut Spaß.

Die Innenförde hat etwas weniger Wind abgekommen und so geht es anfangs hier ehr als Treiben durch, als wie segeln.

Ich setze also das Leichtwindsegel um etwas schneller voranzukommen. Das erste mal dieses Jahr trägt das Boot also das Biene Maja Kostüm. Aber sofort werden wir schneller, hat also etwas gebracht.


Die Segel sind geborgen und es geht in den Hafen. Der hat es heute in Sich, in vielerlei Hinsicht. Aber vorne angefangen. Unter segeln hatte mich kurz vor der Hafeneinfahrt ein 34 Fuß Boot keine Schiffslänge in Luv überholt und sich weggedreht um nicht zu grüßen. Seemannschaft ist hier nicht. Aber ok nehme ich so hin. Nun im Hafen ein anders Boot, was segel geborgen hatte und der Mann nun das Segel zusammenlegt, während seine Frau an der Pinne steht. Ich komme noch unter Segeln und muss das Manöver des letzen Augenblicks anwenden. Die Frau hat offensichtlich keine Ahnubg von dem was sie da tut. Wäre der Mann alleine gewesen kein Ding, aber bei zwei Erwachsenen, kann man nach dem Segel Bergen wohl erwarten, das beide die Vorfahrtsregeln kennen. Ich segle also etwas angesäuert weiter. Die 34 Fuß Yacht, die hier ebenfalls die Segel runter nimmt, macht es hier besser, Sie grüßt freundlich und fährt zur Seite. Ihr Mann, der mich ja vorher schon überholt hatte guckt ununterbrochen und reagiert garnicht. Auch ich nehme nun die Segel unter und will unter Motor den restlichen Weg in meine Box zurücklegen. Segel unten, Motor läuft, der Autopilot fährt gen Süden in den Hafen, natürlich auf der rechten Seite. Parallel zu mir fährt noch ein anderes Boot. Nun nährt sich von vorne eines der neuen Charter Boote aus dem Hafen. Die Leute offensichtlich überhaupt keine Ahnung. Einer an Bord zeigt noch auf mein Boot, was der südländischen Schiffsführerin jedoch egal ist, diese hält weiter voll auf meinen Bug zu. Zum zweiten Mal an diesem Tag muss ich das Manöver des letzen Augenblicks anwenden. Zum Dank macht die Dame noch ein Foto von mir und fährt unbeirrt fort. Es ist unverantwortlich solche Leute aufs Wasser zu lassen! Wenigstens eine kleine Einweisung bei Bootsübergabe sollte doch Standart sein. Ich bin inzwischen auf 180 und würde am liebsten gleich wieder aus dem Hafen fahren. Zu meiner Backbord Seite stehen zwei Boote vermutlich für Dreharbeiten eines Krimis. Auf der Seite ganz groß die Aufschrift Polizei (Unsere Wasserschutzpolizeiboote stehen gegenüber an ihrem Steg). Ich verschwende kurz einen Gedanken daran, das dies ohne offizielle Ankündigung wohl Amtsanmaßung ist und eigentlich Staftbar ist. Zum Glück bin ich dann aber auf höhe der Taditionssegler und kann mich dessen Anglick erfreuen. Mein Ironisches Fazit des Tages: Mach was du willst, die Versicherungen zahlen schon, wenn die anderen nicht ausweichen🤦.
Was geht bloß in den Köpfen der Menschen ab die einfachsten Regeln nicht zu verstehen oder anzuwenden.


Ich habe mich inzwischen halbwegs beruhigt und bin mal gespannt auf den morgigen Tag, die eigentliche Rumregatta und das Verhalten der Mitmenschen morgen. Besser vermute ich es nicht, den während ich schreibe fahren die mit den neuen Charterbooten wieder Kreuz und quer durch den Hafen und den Reihen, das es hier demnächst zwangsläufig krachen wird.