Wo will man bei Wind aus NO hinfahren, wenn man nicht schon wieder den ganzen Tag kreuzen will? -Auf jeden Fall nicht in die dänische Südsee. Da ich lieber in dänischen Häfen bin als an der deutschen Küste ging es also den Alssund und den Alsfjord hoch ins Maul des Dinos. Zunächst habe ich nur die Genua gesetzt um nach Sønderborg zu kommen. Mit um die 2 kn ging es also los.

Nach einiger Zeit dann bekannte Geräusche um mich herum. Ich habe mal wieder Besuch. Für einige ist es etwas besonderes Schweinswale zu sehen, für mich inzwischen schon fast normal. Immer wieder schwimmen sie ums Boot rum und tauchen ab und zu mal auf. Sie sahen ziemlich spielerisch aus. Ob sie das tatsächlich als Spiel sehen oder nur ihren Lebensraum verteidigen wollen, bleibt mir weiter ein Rätsel.

So geht das ca. eine halbe Stunde bzw eine Meile. Nur das aus anfänglich einem später dann vier geworden sind. Zwei von ihnen sind auch ziemlich hoch aus den Wasser gekommen und haben sich in selbiges wieder fallen gelassen.

Ich erreiche Sønderborg, rolle die Genua ein und starte die Maschine. Unter segeln vor der Brücke warten und dann durch segeln ist keine Option und übrigens auch nicht üblich. Damit der Brückenwärter auch weiß das ich durch will, habe ich kurz vor Sønderborg die Brückenöffnungsflagge gesetzt.

Timing ist alles. Keine 10 min nach der Ankunft im Stadthafen von Sønderborg beginnt sich die Brücke langsam anzuheben, wie jede Stunde wenn jemand durch will.

Die erste bzw die einige Klappbrücke ist für heute passiert. Es geht den Alssund hoch.

Keine 2 Biegungen später dann die zweite Brücke. Diese ist hoch genug um einfach so drunter durch zu segeln, denn die Segel sind inzwischen wieder gesetzt.

So geht es dann ganz gemütlich am Wind den Alssund hoch. Die größeren Boote haben mich alle überholt und so ist es ruhig um mich geworden.

In der Mündung des Alssund in den Alsfjord ist dann der Wind weg. In anbetracht der Uhrzeit will ich nicht auf den Wind warten und starte erneut die Maschine.

Kurz vor der Betonnung des Zielhafens kommt der Wind dann wieder auf. Ich hätte also ca 1 Std auf den Wind warten müssen.

Vor mir liegt nun die Hafeneinfahrt. Es geht ins Dino Maul. Wer es noch nicht weiß, ich sage bei Dyvig immer gerne Dino Maul, da die Insel Als zu deutsch Alsen meiner Meinung nach wie ein T-Rex aussieht. Also benutze ich Ausdrücke wie „Dino Maul“ , „dem Dino den Rücken/Bückel runterrutschen“ oder „um den Dinokopf“.

Typisch für Dyvig ist die etwas längere Betonnung, der man so nur selten in der westlichen Ostsee begegnet. Meist kann man bis direkt vor die Hafenmole segeln, das ist hier nicht unbedingt möglich.

Und angekommen. Natürlich musste der Wind nochmal zunehmen, pünktlich wenn ich anlegen will. Aber auch das klappt ohne Probleme. Auch hier ist es noch relativ leer. Kaum vorstellbar, das man hier im Sommer bereits gegen 15:00 meistens schon vergebens nach Liegeplätzen sucht.

Das Wind und Wetterfenster der nächsten Tage verschlechtert sich weiter, sodass ich morgen früh mal sehen muss, ob es weiter nach Norden oder Osten geht oder viellicht doch bereits zurück in die Innenförde, wo es dann viellicht Ende der Woche nochmal 3 Tage los gehen könnte. Aber das entscheide ich je nach Wetterbereicht morgen früh wie immer spontan.
