Es ist inzwischen April, die Tage wieder länger und so langsam wird es auch wärmer. Ich habe über Ostern ein paar Tage am Stück Zeit und bin heute mal aus Flensburg los. Zielhafen war bei der Abfahrt heute morgen noch nicht klar. Ich wollte je nach Wind entscheiden, wie weit es heute geht. Trotz dem Ostwind ging es heute nach Høruphav Havn. Was ein Kampf. Wobei die Innenförde noch ordentlich Spaß gemacht hat.

Nachdem es gegen ca. 11 Uhr in Flensburg „Leinen los“ hieß, ging es erstmal bedingt durch den Ostwind kreuzend vorwärts. Durch den doch kräftigen Wind natürlich mit ordentlich Krängung.

Man hätte natürlich auch Reffen können, aber ich wollte ja auch vorwärts kommen. Durch das fahren mit vollen Segeln, war der Pinnendruck ziemlich hoch, sodass man das nun am Ende des Tages ziemlich in den Armen merkt, grade weil ich noch nicht oft unterwegs war dieses Jahr.

Trotzdem hat das segeln heute in der Innenförde ziemlich Spaß gemacht. Ostwind macht in der Innenförde immer Spaß.

Auf höhe Marina Minde dann die Entscheidung weiter nach Høruphav zu segeln. Also raus auf die Außenförde, wo es zwangsweise welliger werden würde.

Tatsächlich ist es hier ziemlich wellig, sodass es nicht lange gedauert hat, bis das Deck komplett Nass war. Viele Bilder sind nicht entstanden, ich hatte mit den Wellen zu kämpfen und gegen zu steuern, denn der Pinnenpilot hat bei den Wellen keine Lust mehr und hat sich entschieden mir das Steuern zu überlassen, indem er einfach den Kurs nicht gehalten bekommen hat.

Dann kurz vor der Abdeckung schmeiße ich den Motor an, das Deck, die Fenster usw sind komplett Nass. Immerhin habe ich nur ein paar Spritzer abbekommen. Die Vorleine am Bug hatte sich gelöst, sodass ich auf den Bug musste um diese wieder zu befestigen.

In anbetracht des angesagten Regens und der aufziehenden Wolken war noch mehr Wind als ohnehin schon zu erwarten. An Reffen war mitten auf der Außenförde nicht zu denken, da der Wind nun ehr von vorne kam, also weiter unter Motor. In der Landabdeckung setze ich die dänische Gastlandflagge, dabei geht ein Zeisig über Bord, den ich auch direkt aus den Augen verloren hatte, nachdem er aufs Wasser auftraf.

Der Regen blieb zwar aus, aber ich war trotzdem froh, als ich dann endlich im Hafen angekommen bin. Der Törn war doch ziemlich Kräftezerend. Das Anlegen wurde noch einmal zur Herausforderung, da noch kaum Boote im Hafen waren und somit kein Windschutz geboten war. Aber auch das hat letztlich geklappt.

Kaum im Hafen angekommen, erst einmal bezahlen, damit das erledigt ist. Die erste Hafenmarke des Jahres wird also Rot.

Danach wird Strom gelegt, gegessen und das Boot eingeheizt. Mit der Zeit wurde es schon noch ziemlich kalt. So bin ich doch auch etwas froh nun im warmen Bauch meines kleinen Bootes zu sitzen. Mal sehen wo es morgen hin geht.