Gegen 7 Uhr klingt der Wecker. Über die Hafentage hat es sich so eingeschlichen bis Mitternacht oder drüber hinaus wach zu bleiben und somit bis 9 Uhr zu schlafen. Daher geht es etwas Müde aber auch motiviert in Søby los. Ich warte also, bis die ankommende Fähre fest gemacht hat und verlasse den Hafen.

Es soll noch einmal nach Norden gehen. Eine richtige Route oder ein Plan für die verbleibenden zwei Wochen hab ich nicht. Viellicht bis Middelfart und wieder runter, viellicht bis Egå und zurück, man wird sehen was der Wind und das Wetter vorgeben. Zunächst beginnt es zu tröpfeln.

Alles paar Minuten fallen ein paar Regentropfen vom Himmel. Bereits vor Skjoldnæs hab ich dir Segel gesetzt. Der Wind scheint heute mitzuspielen.

So geht es vorbei an der Nordspitze von Ærø auf den kleinen Belt hinaus. Vorbei an Lyø und Helnæs der Wind ist dabei ziemliche gut dabei. Mit 4,5-5,3kn geht’s gen Norden. Genau gesagt zur Gefahrentonne südlich des Årøsunds.

Mit der Zeit verzieht sich die graue Wolkendecke und die Sonne guckt einmal kurz heraus. Jedoch nur kurz. Der Wind nimmt etwas zu. Von den anfänglich geschätzten 12kn auf viellicht 14-15kn. Es geht inzwischen nicht mehr gegen die Strömung, sondern mit der Strömung. Mit dem Wind dazu kommt der Bär auf bis zu 6,6kn Fahrt.

So geht es auch den Årøsund hoch. Kaum drin sind Årøsund und Årø schon querab.

Findus fährt kurz nach Årø rein um zu gucken ob es noch Plätze für uns gibt. Dem ist allerdings nicht so, obwohl es grade mal 14 Uhr ist. Naja der Wind ist gut und so sparen wir es uns in Årøsund nach Plätzen zu gucken und Segeln einfach weiter.

Auf höhe Årøsund ist dann Plötzlich diese Rauchwolke zu sehen. Hoffen wir mal niemand ist zu Schaden gekommen.

Nach 30 Minuten ist die Rauchsäule weg und der Himmel hat aufgeklart. Es geht also weiter hoch. Kurz vor der Einfahrt in den Sund haben wir bereits das Kielwasser der ersten Etappe gekreuzt. Wir haben also dieses Jahr immerhin schon Fyn umrundet, dieses mal im Uhrzeigersinn.

Die Sonne glitzert auf dem Wasser und es geht mit bis zu 7,5kn vorran. Die Strömung ist gut am schieben und der Wind bläst mit geschätzten 18kn von der Seite.

Entsprend schnell wird der kleine Belt auch schon schmaler und Middelfart kommt langsam in Sicht. Nicht zu vergessen die Brücke, die bereits viel früher schon zu sehen war.


Da es inzwischen 16 Uhr ist, bin ich etwas in Sorge keinen Platz mehr zu bekommen. Als ich jedoch in der Hafeneinfahrt die vielen freien großen Boxen sehe, bin ich beruhigt. Dort will ich zwar nicht stehen, aber im Notfall ist dort Platz genug.

Es ist allerdings noch reichlich frei und das nicht nur für kleine Boote, sondern auch für die größeren. Ich mache also fest und bin tatsächlich etwas Müde und schlapp als ich so da sitze. Weniger als 6 Std schlaf, 40 Meilen Segeln und aufpassen. Naja erstmal noch bezahlen, danach ausruhen und weitere Planung machen. Beim Gang zum Hafenbüro/Automat fallen mir die vielen toten Seesterne auf der Mole auf. Kaum vorstellbar, das die Möwen die alle dort hingeworfen haben sollen. Das es überhaupt so viele hier in der Gegend zu geben scheint.

Naja wohin es weiter geht weiß ich zwar auch abends noch nicht so richtig aber das wird dann Morgen früh spontan entschieden. Dafür geht es vergleichsweise früh in die Koje heute.
