Es ist 02:30, der Wecker sollte klingeln. Ich bin jedoch bereits seit um 02:00 wach, habe vielleicht 1 Std geschlafen. Immer wieder checke ich das Wetter. Dann 02:45 geht es los. Ich denke es ist machbar loszufahren, andernfalls würde ich bestimmt 6 Tage in Kerteminde stehen.

Aus der Kerteminder Bucht geht es zunächst noch mit Fock und Motor. Am Wind würde ich bei OSO Wind nicht um die Ecke kommen und nur motoren…(mit meinem Motor)…also Fock mit raus. Schnell geht es mit ca. 5kn voran bis zu besagter Ecke.

Auf höhe Romsø beginnt es dann wie angesagt zu strömen, natürlich in Fahrtrichtung, sonst hätte ich bei 1,5kn nicht die Anzahl Meilen gemacht. Es geht also bei ca. 9kn Wind und leichter Motorunterstützung mit gut 6,8kn voran. Kurz hinter Romsø, beginnt der Himmel heller zu werden und die Sonne kündigt sich an.

Viel Berufsschifffahrt ist auch nicht unterwegs, lediglich eine Colorline Fähre sowie zwei Frachter.


Auch oben an der Spitze bei Horseklint ist die Strömung noch etwas auf meiner Seite. Wenig später ändere ich den Kurs auf Nahezu West.

Die Welle nimmt zu, es schaukelt mehr. Für mich als Fördesegler eine echte Erfahrung. Ich hätte mit weniger bzw. kleineren Wellen gerechnet. Aber kurze Zeit später nimmt auch der Wind etwas zu, sodass es unter Segeln ohne Motor Richtung Æbelø geht. Immerhin mit 4,5-5,5kn.

Gefühlt dauert es ewig, bis Æbelø in Sicht kommt. Der Wind kommt genau von hinten, sodass ich bestimmt 1-2 Stunden Schmetterling gefahren bin. Aber immerhin geht es mit knapp 5kn immernoch gut voran.

Endlich ist Æbelø querab, das bedeutet noch 6 Meilen bis zur Hafeneinfahrt.

Auf dem Weg zur Hafeneinfahrt wird der Wind weniger, bis er schließlich ganz weg ist. Gleichzeitig werden die Wolken über Middelfart immer dunkler. In der Hafeneinfahrt, dreht der Wind dann auf SW. Das war eigentlich erst für 13 Uhr vorhergesagt. Bein einfahren war es kurz vor 11:00. Mit 2500u/min geht es die letzen 2 Meilen in den Hafen, der Motor schafft dabei aber leider nach kurzer Zeit nur noch 3,5kn und ist wärmer als Hardwarm. Morgen vielleicht mal den Thermostat ausbauen und hoffen, dass es hilft.

Kaum steht der Bär sicher im Hafen, fängt es dann auch an aus SW ordentlich zu pusten. Auch Gewitter bilden sich über Endelave. Viel später hätte ich nicht ankommen wollen. Gutes Timing, wenn auch nur durch Zufall. Schnell die Segel eingepackt, das Liegegeld bezahlt und gefrühstückt, geht es erstmal ne runde entspannen. Dann nachher mal den Wind für die kommenden Tage checken und grob Planen, was noch möglich ist.
Und gegen Nachmittag kommt es dann nochmal richtig runter…
Ne gute Stunde später bestes Wetter, als hätte es nie geregnet. Der Wind pfeift allerdings trotzdem noch mit immerhin gut 16kn, zumindest im Hafen.


