Kaum aus Drejø ausgelaufen setze ich die Segel, es verspricht ein ganz entspannter Segeltag zu werden. Bis zur Gefahrentonne, die ich lieber umfahre, statt über die 3m tiefe stelle zu fahren, habe ich einen schönen am Wind/Halbwind Kurs mit 4-5kn Fahrt über Grund.

Weil es so Spaß macht, entscheide ich mich dazu noch eine kleine extra Runde zu Segeln, bevor es nach Søby geht. Dabei immer den Wind im Blick, der im laufe des Tages weniger werden soll.

Also erstmal Halbwind rüber nach Ærøsbøbing und dann entlang der Insel Ærø Richtung Nord. Dabei ist die wunderbare Landschaft der Insel zu sehen.

Zwei Meilen vor Søby schläft der Wind dann komplett ein. Die letzten 2 Meilen schafft mein Motor ohne Probleme. Im Hafen angekommen ist dann immernoch komplett Flaute, sodass man sogar den Grund im Hafen gut erkennen kann.

Zeit für einen Landgang in Hafennähe, denn die Waschmaschine läuft und einkaufen muss auch noch sein. Auf dem kleinen Spaziergang begegne ich zwei Igel. Schon lange habe ich keine Igel mehr gesehen. Logisch wenn man in der Stadt wohnt. Umso schöner ist es die Tiere zu beobachten.


Das Regenradar zeigt Gewitter mit ordentlich Regen an, gut bereits im Hafen zu stehen. Immer mehr Boote kommen nun richtung Hafen motort, denn Wind gibt es ja seit dem Mittag schon nicht mehr.

Es wird dunkel, die Wolken schieben sich vor die Sonne. Jedoch beginnt es nicht zu Gewittern. Auch der Regen hält sich stark zurück. Lediglich einzelne Tropfen tröpfeln auf das Teak. Aber besser so, also von einem Gewitter überrascht zu werden.

Abends hört der leichte Regen dann wieder auf und der Horizont färbt sich rot.

Für den nächsten Tag sind bis zu 20kn Wind angesagt. Das ist Einhand dann noch nichts für mich. Auch für den Tag darauf ist viel Wind angesagt. Vor Søby 14-16 m/s was ca. 30kn entspricht. In Böen sollen es sogar bis 40kn sein😳. Fest steht also, dass es erstmal nicht weiter geht und ich zwei Tage hier bleibe.


Tag 2 in Søby
Am nächsten Tag checke ich wie immer das Wetter. Heute sagt der Wetterbericht am Mittag Flaute an, wo doch gestern noch knapp 20kn gemeldet waren. Gegen Mittag ist jedoch tatsächlich keine Flaute sondern vielleicht 14-15kn entspannter Segelwind. Trotzdem entscheide ich mich hier zu bleiben und noch ein wenig die Insel zu genießen.

Es geht zu Fuß rüber auf die Westseite der Insel. Vorbei am Waldeingang, der nun wirklich nicht zu übersehen ist.

Der Weg zur Westseite geht gefühlt ewig, wenn man die eine Straße immer geradeaus geht…

Dort angekommen hat sich zum letzten Jahr nicht viel verändert. Schön ist es trotzdem auch mal von der Seite aus auf den kleinen Belt zu gucken.

Der Wind hat übrigens bei keiner Vorhersage gestimmt, die zuletzt angesagte Flaute bleib aus und der Wind bließ die ganze Zeit mit vielleicht 15-17kn geschätzt. Nicht wie ursprünglich angesagt mit 22kn+. Auch morgen ist nun weniger Wind angesagt, morgen mal spontan entscheiden ob es weiter geht oder ob ich noch einen Tag hier bleibe. Der Abend endet verregnet und so geht es früh in die Koje.
Tag 3 in Søby
Wo anfangs bis zu 30kn bis 40kn in Böen angesagt waren sind es heute vielleicht maximal 20kn geworden. Durch die Ost Komponente im Wind war es vor der Hafeneinfahrt entsprechend wellig und ungemütlich. Dazu alles grau in grau heute Vormittag. Einhand nicht entspannt, also bleibe ich noch einen Tag, wie geplant.




Der Hafen ist erstaunlich leer, wenn man bedenkt, dass in ganz Dänemark seit dem Wochenende Sommerferien sind und auch in Deutschland bereits einige Bundesländer Ferien haben. So leer kenne ich es hier eigentlich nur im Frühling oder im Herbst.



Am Nachmittag klart es dann auf und die Sonne kommt raus, Zeit für einen Spaziergang. Nicht weit, einfach mal am Strand neben dem Hafen entlang Richtung Steilklippe.

Es ist enorm, wie die Sonne den Kontrast in der Natur beeinflusst. Bei grauem Himmel scheint alles so langweilig und unschön. Scheint jedoch die Sonne ist man gleich motivierter und auch die Klippen sehen viel besser aus.






Für morgen sagt DMI der dänische Wetterdienst entspannte 8-12kn Wind vorher. Windfinder hingegen sagt 15-20kn vorher. Hoffen wir, das DMI recht hat und es morgen dann weitergeht. Leider ist seit letzter Woche schon meist Nord Komponente mit im Wind, sodass es nicht leicht ist Richtung Norden zu kommen. Wahrscheinlich werde ich dann noch etwas in der Südsee bleiben oder einen Tag früh aufstehen und gegenankreuzen müssen.